Pünktlich um 09:10 ging es am Samstag vom Busbahnhof endlich los nach Siena! Nach einer knappen Stunde sind wir an unserem Ziel angekommen und haben mit einem Stadtrundgang begonnen. Ausgangspunkt war die Basilica San Domenico. Dort haben wir den Ausblick über die Stadt genossen und einige Fotos gemacht. Unsere Tourleiterin Silvia hat uns über die Wichtigkeit der Stadt im Mittelalter (der Tuchhandel war eine wichtige Einnahmequelle) erzählt und hat uns den Aufbau der Stadt nähergebracht. Siena teilt sich in den oberen und den unteren Bereich, es gibt die sogenannten ‘Banchi di Sopra’ und die ‘Banchi di Sotto’.
Einst war die Stadt ziemlich reich, allerdings wurden im 14. Jahrhundert ca. drei Viertel der damaligen Bevölkerung von der Pest hingerafft. Dadurch verlor die Stadt viel von ihrem Prestige. Aufgrund unzureichender Wasserzufuhr wurden einige Brunnen gebaut, unter anderem die Fontana di Fontebranda und die Fontana Fonte Gaia. Hier in Siena wurden auch die ersten Banken ins Leben gerufen, wie die Monte dei Paschi. Dante Aligheri erwähnte Siena in seiner Divina Commedia einige beträchtliche Male.
Siena ist in Contraden aufgeteilt, diese kann man nicht als Stadtviertel, sondern eher als Bezirke ansehen. Ganze 17 sind es an der Zahl und jede hat ihre feste Ausdehnung und ein eigenes Wappen. Auf der Piazza del Campo konnten wir dann den Ort erblicken, auf dem jedes Jahr am 02.07 und 16.08 der spektakuläre ‘Palio’ stattfindet. Hierbei handelt es sich um ein Pferderennen mit langer Tradition. Schon seit dem Mittelalter ist Gewinner derjenige, der es schafft als erstes den Platz dreimal zu umrunden. Teilnehmer sind es soviele, wie es Contraden gibt. Also 17 Reiter, jeder gewählt von der jeweiligen Contrade.
Es ist das am meist erwartete Spektakel des Jahres und es gibt eine regelrechte Rivalität unter den Contraden. In dieser Zeit wird zwischen den Contraden nicht gesprochen.
Weitere Sehenswürdigkeit ist natürlich der Dom von Siena. Eine Besonderheit ist die einzigartige Bibliothek, die sich in einem Seitengang befindet.
Etwas unterhalb des Doms befindet sich ein Platz mit einer Wolfsstatue auf einer Säule. Es handelt sich hierbei um den berühmten Gründungsmythos von Rom. Romulus und Remus, zwei Säuglinge werden ausgesetzt und von einer Wölfin großgezogen. Nach einem Streit erschlägt Romulus den Bruder und wird Gründer von Rom. Die Söhne Remulus’ fürchten daraufhin auch um ihr Leben. Sie flüchten zu Pferd und kommen in einer anderen Stadt an, die sie dann Siena benennen. Dieses Symbol ist in Siena omnipräsent.
Außerdem sollte man die berühmten Ricciarelli probieren. Vielleicht sogar im Café Nannnini. Geschäftsführer ist der Vater Gianna Nanninis, der bekannten italienischen Sängerin. Silvia hat uns gut erklärt wie man am Besten nach Florenz zurückkommt und wann die Abfahrtszeit des nächsten Busses ist. Wir hatten die Möglichkeit zusammen mit Silvia um 14:30 zurückzufahren oder den nächsten Bus um 16:10 zu nehmen. Viele unserer Teilnehmer haben sich für die zweite Möglichkeit entschieden und haben noch weitere 2 Stunden in der schönen Stadt verbracht.
Das habe ich auch getan und habe mir das Museum Civico im Palazzo Pubblico angesehen. Leider war der Torre del Mangia geschlossen, allerdings hatte ich im Museo dell’Opera metropolitana del Duomo Gelegenheit die Stadt von oben zu bewundern. Ein tolles Panorama der Toskana.
Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir eine tolle Zeit in Siena!
Dankeschön liebe Teilnehmer und natürlich Silvia!!
Scuola Toscana